Offener Dialog – Open Dialogue

Systemische Netzwerk- und Familientherapie

Die Systemische Fami­li­en- und Netz­werk­the­ra­pie basiert auf den Prin­zi­pi­en des Offe­nen Dia­logs, wie sie der fin­ni­sche Pro­fes­sor für Psy­cho­the­ra­pie Jaak­ko Seik­ku­la for­mu­liert hat.


Kenn­zeich­nend für den Ansatz der Fami­li­en- und Netz­werk­the­ra­pie ist, dass Pro­ble­me nicht als sta­ti­sche Eigen­schaf­ten einer bestimm­ten Per­son, son­dern im Kon­text eines sozia­len Sys­tems betrach­tet werden. Fol­ge­rich­tig bezieht eine ent­spre­chen­de The­ra­pie immer auch das fami­liä­re und sozia­le Umfeld von Kli­en­tIn­nen mit ein.

 

In die­sem Zusam­men­hang haben sich sogenannte Netz­werk­ge­sprä­che bewährt, bei der sich rele­van­te Per­so­nen des Kli­en­tIn­nen­sys­tems auf Augen­hö­he begeg­nen und Gehör fin­den.
In einer von Wert­schät­zung gepräg­ten Atmo­sphä­re und Haltung fin­den Gefüh­le, Bedürf­nis­se und häu­fig auch unter­schied­li­che Sicht­wei­sen Raum, was die gemein­sa­me Ent­wick­lung von Lösungs­an­sät­zen ermög­licht. Der Dia­log ist inso­fern offen, als im inter­ak­tio­nel­len Prozess kon­ti­nu­ier­lich neue Bedeu­tun­gen bzw. Deu­tun­gen ent­ste­hen. In der Wei­ter­bil­dung wurde die Modera­ti­on sol­cher Pro­zes­se unter Ein­be­zie­hung  zahl­rei­cher Metho­den ver­mit­telt und ein­ge­übt.

 

Wie sich in der lang­jäh­ri­gen Erfah­rung in der Inte­grier­ten Ver­sor­gung gezeigt hat, führt diese Metho­de zu einer deut­li­chen Ver­rin­ge­rung der Hos­pi­ta­li­sie­rung und all­ge­mein zu einer bes­se­ren Kri­sen­be­wäl­ti­gung und –prä­ven­ti­on.

(Text, etwas angepasst von Pinel, https://www.pinel-netzwerk.de/angebote/weiterbildung/familien-und-netzwerktherapie/)

 

Die dialogische Grundhaltung der systemischen Familien- und Netzwerktherpie kann unabhängig des Bereiches der Eingliederungshilfe eingesetzt werden. Sie kann in der Familientherapie bei familiären Krisen und Konflikten angewandt werden oder in einem Unternehmen oder Verbund, wo es darum geht die beziehungsorientierte und wertschätzende Kommunikation, das gegenseitige Verständnis und die Verbundenheit innerhalb eines Systems zu fördern und zu verbessern. Jede Stimme wird gehört und hat eine wichtige Bedeutung im Ganzen (Polyphonie).

 

Die systemisch-dialogische Gesprächskompetenz in Verbindung mit entsprechenden Techniken als therapeutische Grundlage, wie sie mir in der Ausbildung von Dr. Volkmar Aderhold vermittelt wurde, zielt nicht darauf ab, das Verhalten von Klienten und Anwesenden zu verändern. Die Kernidee ist vielmehr, einen wertschätzenden Raum zu öffnen, in dem das "gemeinsame Nachdenken und die Aussprache von bisher Ungesagtem" das Verständnis füreinander, das Verständnis zur Entstehung von familiären Dynamiken usw. heilsam unterstützt. Das System kennt seine Lösungen am besten.

 

Das besondere ist an diesen Gesprächen, dass sie in der Regel mit zwei Therapeuten geführt werden. So entstehen auch auf der professionellen Seite verschiedene Sichtweisen und eine tragende Atmosphäre der Vielstimmigkeit (Polyphonie).

 

Bei Interesse würden wir als erstes das Anliegen im groben in einem Vorabgespräch telefonisch abklären. Das Gespräch selbst setzt bei zwei anwesenden Gästen/Gesprächsteilnehmern, zwei Gesprächspartner/Moderatoren (Therapeuten, Professionelle) voraus, die auch gleichzeitig das reflektierende Team besetzen.

 

Wenn Sie Interesse oder Fragen haben, wenden Sie sich direkt per Mail oder Telefon an mich.

Netzwerkgespräch Honorar: Zwei Therapeuten / Ein Klient und ein oder mehr Familienangehörige bzw. Netzwerkteilnehmer: 90 Min. / 200 Euro

 

"Wenn man entdeckt, dass man gehört wird, kann es möglich werden damit anzufangen zuzuhören und neugierig auf die Erfahrungen und Meinungen anderer zu werden. Gemeinsam bauen das Team und die Netzwerkmitglieder einen Raum der gemeinsamen Sprache auf, in dem sie über den bestimmten Gebrauch von Wörtern in der Situation übereinkommen. Diese gemeinsame Sprache, die in dem Raum zwischen den Teilnehmern im Dialog auftaucht, drückt ihre gemeinsame Erfahrung der Ereignisse und der in ihnen eingebetteten Gefühle aus." (Sekkula & Trimble, 2005 / "Healing Elements of Therapeutic Conversation: Dialogue as an Embodiment of Love" Family Process. 44(4):461-75